Von Friedensforum
2016 wird Großbritannien die endgültige Entscheidung treffen, ein neues nukleares Waffensystem zu bauen, um das gegenwärtige Trident-System (http://actionawe.org/the-trident-system/) zu ersetzen. Die atomaren Unterseeboote, die die Trident tragen, werden alt, deshalb hat die Regierung sich verpflichtet, Verträge zu schließen, um sie 2016 zu ersetzen. Eine neue Generation von Atomwaffen mit geschätzten Kosten von 76-100 Milliarden Pfund soll gebaut werden. Das sind mehr als die gegenwärtig geplanten Kürzungen öffentlicher Ausgaben in Höhe von 81 Milliarden Pfund. Falls die Verträge unterschrieben werden, werden die Sprengköpfe an den Atomwaffeneinrichtungen in Aldermaston und Burghfield, rund 50 Meilen westlich von London, entwickelt und hergestellt werden.
von Matt Meyer
Trotz jahrzehntelangem zivilem Widerstand in Afrika gegen Kolonialismus überrolt eine bösartige Landakquisitionsbewegung den Kontinent in einem seit den Eroberungen des 19. Jahrhunderts nie dagewesenen Ausmaß. Vorsichtig geschätzt wurden seit 2010 wesentlich mehr als 125 Millionen Morgen (Acres) Land – mehr als die doppelte Fläche von Großbritannien – an reiche Investoren oder ausländische Regierungen verkauft. China und Indien führen die Liste der staatlichen Einkäufer an und Goldman Sachs und JP Morgan die der multinationalen Firmenplünderer. Die am meisten durch die neuesten Verkäufe beeinträchtigten Ländern sind die Demokratische Republik Kongo, Eritrea und Äthiopien. Oxfam International hat berichtet, dass in manchen Fällen Land für weniger als 40 Cent pro Morgen verkauft wurde.
Landraub und Militarismus sind das Thema dieses Zerbrochenen Gewehrs, ein Thema, das so aktuell ist wie je. Während ich schreibe, nutzen Aktivisten in Südkorea ihre Körper, um den Bau eines Militärstützpunktes auf der Insel Jeju zu blockieren – wie es im Artikel von Angie Zelter beschrieben ist.
Gewaltfreie Bewegungen gegen Landraub und Militarismus
Von Howard Clark
Von den Männern des Eigentums kam der Befehl:
Sie schickten gedungene Männer und Landsknechte, um den Anspruch der Diggers zu zertreten.
„Reißt ihre Hütten nieder. Zerstört ihr Korn!“
Sie wurden zerstreut, aber noch immer setzt ihre Vision sich fort.
- Worte aus einem Lied von Leon Rosselson, das die Diggers und ihren Kampf um Land im England des 17. Jahrhunderts feiert.
Von Angie Zelter
Fünf Jahre lang haben die Dorfbewohner von Gangjeong auf der Insel Jeju in Südkorea sich gewaltfrei und tapfer gegen den Bau eines Flottenstützpunktes auf ihrem Land gewehrt. Der geplante Flottenstützpunkt der ROK (Streitkräfte Südkoreas) würde 50 Hektar erstklassigen Bauernlandes beanspruchen, für eine unbegrenzte Nutzung durch Flotte und Militär der Vereinigten Staaten verfügbar sein und würde daz verwendet werden, Flugzeugträger, Atom-U-Boote und AEGIS-Kriegsschiffe zu beherbergen, die Teil des Anti-Raketen-Verteidigungssystems (MD) der USA sind. Es ist auch wahrscheinlich, dass der Stützpunkt im Konflikt mit China verwendet würde, den die USA planen und auf den sie sich offen vorbereiten. Das US-Weltraumkommando hat in einer Computersimulation einen Erstschlagsangriff auf China durchgespielt (unter den Voraussetzungen des Jahres 2016) und das MD (in Wirklichkeit ein Raketenangriffssystem) ist ein Schlüsselteil der Erstschlagsstrategie der USA. MD-Systeme sind nachgewiesenermaßen auch Anti-Satelliten-Waffen, und sie befördern einen neuen Rüstungswettlauf mit Russland und China.
von Cattis Laska
North European Aerospace Testrange (NEAT), Europas größtes Überland-Militärtrainingsgebiet, umfaßt 24.000 Quadratkilometer in Nordschweden, gleich oberhalb des Landes, das historisch den Ureinwohnern Schwedens, den Saami, gehört und von ihnen noch benutzt wird. Die Gebiete, auf die während militärischer Übungen Bomben geworfen werden, sind die gleichen, auf denen die Rentierherden geweidet werden. Lt. UN-Erklärung zu den Rechten der Ureinwohner "sollen militärische Aktivitäten auf Ländern oder Gebieten der Ureinwohner nicht stattfinden", und wenn doch, müssen die Ureinwohner durch eine offizielle Quelle gefragt werden. Das ist nicht geschehen vor Aufnahme der Übungen durch NEAT.
Liebe FreundInnen und FördererInnen der WRI,
Als die autoritären Herrscher nach Jahrzehnten an der Macht endlich zu Fall gebracht wurden, wurden wir alle an die Macht erinnert, die eine sich einige Bevölkerung mittels gewaltfreier Aktion ausüben kann. Und wieder einmal haben wir gesehen, dass die zynische Unterstützung für Diktaturen im Namen von Stabilität ein Rezept für Unterdrückung und Ungerechtigkeit ist.
Gleichzeitig erwachsen zwei große Herausforderungen aus den Ereignissen in Nordafrika und dem Mittleren Osten für diejenigen unter uns, die gewaltfreie Aktionen befürworten und gegen eine Regierungspolitik arbeiten, die prinzipienlose Allianzen der Zweckmäßigkeit und Waffenhandel beinhaltet.
“Es kann Wasser ohne Fische geben und Völker ohne Tyrannen, aber es kann keine Fische ohne Wasser geben und keine Tyrannen ohne Völker“
Periódico Anarquista Regeneración, 5 de nov. 1910 California, Revolución
Das war die die dritte internationale Konferenz der WRI, die in Indien stattfand, zuvor gab es 1960 und 1985 Konferenzen. Die örtlichen GastgeberInnen waren Organisationen, die gut in der Geschichte der sozialen Bewegung Indiens verwurzelt waren und mit denen die WRI eine fruchtbare Tradition der Zusammenarbeit hat.
Bis zu achthundert Anti-Atomwaffen-AktivistInnen aus England, Nordirland, Schottland, Wales, und einer Reihe europäischer Länder beteiligten sich an einer Blockade des Atomic Weapons Establishment (AWE) in Aldermaston in Berkshire, beginned kurz vor 7Uhr morgens. Im Verlauf des Vormittags wurden alle Tore von AktivistInnen blockiert.
Diese Ausgabe des Zerbrochenen Gewehrs ist die letzte einer Zweierserie, die sich der anstehenden WRI International Conference “Gewaltfreie Kämpfe um Existenzgrundlagen und globaler Militarismus: Verbindungen & Strategien” widmet. Nach Indien zu gehen bedeutet für die WRI als pazifistisches Netzwerk zu einem ihrer Referenzpunkte zurückzukehren. Auf der anderen Seite bietet es uns aber auch die Gelegenheit neue Kontakte zu knüpfen, sowohl thematisch als auch geografisch.
Präsident Obama lächelte Manmohan Singh (Indiens Premierminister) zu, Außenministerin Hilary Clinton hat ihn zum Lunch eingeladen, der Präsident der Weltbank beurkundete seine ökonomischen Visionen und der Leiter des Internationalen Währungsfond klopfte ihm für seine Leitung des Landes auf den Pfad des nachhaltigen Wachstums auf den Rücken. Das ist Indiens Auftritt auf die Weltbühne.